Straßenkatzen in Hammamet – Suche nach Pflegestellen

Meinen Sommerurlaub verbrachte ich in Hammamet (Tunesien). Nach Verlassen der Hotelanlage war das Leid der vielen Straßenkatzen nicht zu übersehen. An jeder Ecke sitzen hier viele unterernährte Katzen, meist an den Mülltonnen. Besonders fiel mir ein roter blinder Kater auf. Nachdem er ein wenig Vertrauen zu mir gefasst hatte, zeigte er mir sein „zu Hause“. Es ist die Ruine eines verlassenen Restaurants. Auf der Rückseite der Ruine traf ich auf ca. 60 Katzen. Fast alle sind krank, haben Katzentyphus, Katzenschnupfen, schlimme Augenentzündungen. Oder sie drohen zu verhungern.

Zweimal am Tag ging ich nun zu den Katzen, um diese zu füttern und den Kitten Babymilch zu geben. Ich lernte dort eine Dame kennen, die den Katzen zwei Matratzen hingelegt hatte und ihnen ab und zu Futter gibt, nicht jeden Tag, denn dafür reicht ihr Geld nicht. Jeden Tag sterben hier Katzen, insbesondere Kitten, die die Dame beerdigt. Da der Platz sich in der Gegend mittlerweile auch rumgesprochen hat, werden hier jeden Tag erneut Katzen hinzugesetzt.

Dann musste ich wieder nach Berlin und beschloss, sobald wie möglich wieder nach Hammamet zu fahren, um wenigstens einigen Katzen helfen zu können.

So nahm ich Kontakt zu Herrn Dr. Willitzkat auf, der mir viele Tipps gab und Augentropfen zur Verfügung stellte. Diese waren für die Tiere sehr hilfreich und ich bin ihm sehr dankbar.

Zudem suchte ich nach einer Tierschutzorganisation in Tunesien, die sich vor Ort auskennt. Leider gibt es von diesen dort nicht viele. Ich fand eine kleine Organisation in der Schweiz, die sich um tunesische Straßenhunde und Katzen kümmert, die aber leider kaum Geld und nur sehr wenige Pflegestellen in Tunesien hat. Aber sie konnten mir den Kontakt zu einem sehr freundlichen Tierarzt herstellen und zu einer Dame, die gegen Bezahlung vielleicht doch noch Katzen aufnehmen würde.

Im Oktober kam ich zurück nach Tunesien und traf mich mit der Organisation. Den schwarzen blinden Kater brachten sie in eine Tierklinik, dem Kater wurden die Augen entfernt und er darf bei der Tierschützerin für immer bleiben. Ihm geht es jetzt sehr gut.

Ich brachte während meines Aufenthalts den roten, blinden Kater zum Tierarzt, insgesamt 4 Kitten, die sonst nicht überlebt hätten, einen Kater mit gebrochenem Schwanz, eine Katze mit chronischer Bronchitis und eine Katze mit hohem Fieber. Diese Katzen sind mittlerweile in der Pflegestelle, bereits zweimal geimpft und warten darauf nach Deutschland zu kommen, was ab Mitte März 2024 möglich sein wird.

Der Tierarzt sieht das größte Problem darin, dass in Tunesien keine Kastrationen stattfinden. Hunde werden von der Regierung eingesammelt und erschossen, die Katzen sterben meist qualvoll auf der Straße.

Herzliche Grüße

Stefanie Bung

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Liebe Mitglieder, liebe Tierschützer,

wir suchen dringend für Anfang 2024 Pflegestellen für Tiere aus Tunesien.

Falls Sie Interesse hätten, melden Sie sich bitte bei tini.vet@mail.de. Wir freuen uns über jede Hilfe.

Danke und herzlichen Gruß

Euer Vorstand von TINI e.V.

Hier leben wir in der Ruine eines verlassenen Restaurants in Hammamet. Die Bilder stammen vom 22.10.2023. Viele von uns sind in der kurzen Zeit leider schon verstorben.
In der Pflegestelle in Tunesien
Wir sind die glücklichen Kätzchen, die überleben konnten. Wir wurden zum Tierarzt gebracht, nun alle gesund und sind schon zweimal geimpft. Wir befinden uns in einer Pflegestelle in Tunesien. Gerne würden wir ein schönes zu Hause in Deutschland finden.